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20. Wirtschaft/Gesellschaft
20.22 Verrat an den Bauern
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20.21 Ökolandbau, ein Biobluff

Zurück zur Natur, Schluss mit dem Raubbau im Rahmen der industriellen Landwirtschaft!

Nach der „Energiewende“ ist eine „Agrarwende“  dringend erforderlich, wenn Bodenfruchtbarkeit, Tiere, Pflanzen und Menschen eine Zukunft haben sollen.  

Der Österreicher, G. Arvay hat in seinem Buch „Der große Bioschmäh“ Fakten transparent gemacht, die die Abhängigkeit unser aller Zukunft von der Natur verdeutlichen, nachdem dies in Vergessenheit zu gehen drohte.  

Dazu einige Anmerkungen: 

Gesunde Umwelt, fruchtbares Land und gesunde Ernährung waren schon immer unersetzliche entscheidende Existenzgrundlagen, prägen unsere Kultur, Religion und Glaube.  

Mächtige Handelskonzerne, Supermärkte, Discounter, Dünger- und Chemische Industrie belasten heute mit ihren Geschäftsinteressen unsere Wirtschaft und Gesellschaft ganz erheblich. Bio, Öko haben diese zum Werbebusiness umfunktioniert.

Die Marktmacht dieser Monopol- Konzerne bestimmt die Preise nicht nur in  den Supermärkten, sondern auch die Erzeugerpreise von denen die Existenz der Bauern abhängt. Die Bio-Produktion wächst in Deutschland allerdings recht langsam, ein nicht geringer Teil unserer Nahrungsmittel - Eier, Fleisch, Getreide, Tomaten, Gemüse und Obst - wird in Agrarkapitalgesellschaften, in industriellen Massentierhaltungen, Großgewächshäusern,  i.d.R. unter Einsatz von Antibiotika bzw. fraglichen Dünge- und Spritmittel produziert.

Die Handelskonzerne haben den Markt fest im Griff, von der Erzeugung beim Produzenten - Bauern - der Agrarkapitalgesellschaft bis zum Ladentisch, im Supermarkt. Die Bauern sitzen dabei mit ihrer Produktion am kürzesten Hebel und müssen praktisch jeden Preis akzeptieren, der vom Konzernabnehmer geboten wird.

Ab Hof Verkauf, Selbstvermarktung bleibt da einer der wenigen Auswege. Zusammenschlüsse weniger Bauern, Betriebe zu überschaubaren Markteinrichtungen können hilfreich sein, wenngleich die gewerblichen und rechtlichen Auflagen beträchtlich sind.

Hier liegt ein weites Feld für eine verantwortungsbewusste Agrar- und Gesellschaftspolitik. Da diese jedoch relativ eng verflochten ist mit der Lobby der Konzerne, ist davon wenig zu erwarten.  Der ökologische Landbau dürfte daher eine größere Zukunft haben, nachdem sich die konventionelle Landwirtschaft zunehmend ins biologisch natürlichen Abseits zu entwickeln droht. Mit Großbetrieben ohne persönlichen Bezug zur Natur, den Tieren, den biologischen Abläufen, bei industriellen Massenproduktionen leidet die Qualität nicht nur der Erzeugnisse, sondern auch der Natur. Die Diskussion über das erwartete Greening durch die EU im Rahmen der Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) bei 7 % Stilllegung, nicht bewirtschaftete Flächen, und Fruchtfolge beweist dies deutlich. Und der Deutsche Bauernverband (DBV) steht dabei unverantwortlich im Abseits wie die Bundesregierung mit Landwirtschaftsministerin Aigner. Korruption in allen denkbaren Formen sind denkbar.

Die Lobby läst nichts gutes erwarten, sie sitzt bei der Chemischen Industrie, Molkereien, Oligopolen, Südzucker Genossenschaften, Bauernverbänden und vielen anderen an der Landwirtschaft verdienenden im Boot.  Die DBV und seine Lobby sind lukrativ eingebunden.

Da die EU im Rahmen der Reform der Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) ab 2013/2014 wie, von nicht wenigen erwartet und gefordert, einen Teil der Direktzahlungen, sofern und soweit diese in jetziger Form nicht aufrecht zu erhalten und fortgesetzt werden kann, in die so genannte II. Säule transferiert werden sollen, und so der Natur - Landschaftspflege, der Regionalstruktur dienen soll, ist zu befürchten, dass auch die Mittel der II. Säule künftig wieder nach den Flächen/ha oder ähnlichen Maßstab vorwiegend den Agrarkapitalgesellschaften, Großbetrieben zugeordnet werden und dort der Deckung der Lohnkosten jener Arbeitskräfte dienen, die die Aufgaben der II. Säule im Rahmen aktiver ökologischer Landbewirtschaftung erfüllen sollen.  Im Ergebnis würde sich so nichts am seitherigen Unrecht der  Direktzahlungenzuordnung der I. Säule ändern und in der II. Säule fortgesetzt. 

Die gegenwärtigen Oligopole, Multis mit starkem Lobbyeinfluss kontrollieren die Dinge unter sich. Gentechnik, Patente, Saatgut - Nachbau - Pestizid, Zulassung, Düngerempfehlungen, Deklarationen von Inhaltsstoffen bei Futtermitteln werden von wenigen Konzernen gesteuert. Saatguthersteller, Monsanto, DuPont, KWS, Bayer, Bunge, Takii, Limagrain, Mosaic u.a., Schlachtkonzerne, Molkereikonzerne haben die Märkte unter sich aufgeteilt.  

Die Biolandwirtschaft wird so gesteuert und klein gehalten, denn schließlich wollen die Großen verdienen zu Lasten der Existenz der Bauern und der Gesundheit  der Konsumenten.

  1. Kritische Agrarberichte 2002 bis 2013, AgrarBündnis e.V.
  2. agrarheute, E. Niemann
  3. Bundesverband Deutscher Milchviehhalter, BDM-Verband.de
  4. Euronatur Stiftung / AbL, Gemeinsame Plattform 
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